„Das Loch in der Wand“ von Bernd Gombold
Die Angst vor dem Verlust seines Bürgermeisteramtes treibt Bauer Nägele in die Verzweiflung. Fehlendes Gewerbe und sinkende Einwohnerzahlen haben dazu geführt, dass das Landratsamt die Eingemeindung „seines“ Dorfes vorantreibt. Zu allem Überfluss hängt der häusliche Segen schief: Ehefrau und Tochter haben das Regiment auf dem Hof übernommen, denn in ihren Augen sind sie durch einen Säufer als Ehemann und einen Verrickten als Opa im Haus genug geplagt.
Da kommt wie aus heiterem Himmel ein Städter, der einen Maschinenbaubetrieb mit 400 Arbeitsplätzen eröffnen will. Nur zu dumm, dass er sich ausgerechnet die Feldwiese vom Friedel dazu ausgesucht hat. Wo doch jeder im Ort weiß, dass der seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen hat, so lange keinen Grund und Boden zu verkaufen, bis er endlich verheiratet ist. Da ist guter Rat teuer, zumal die Zeit drängt. Also tagt die Gemeindevertretung und schmiedet Pläne, wie denn der altledige Bauer unter die Haube zu bringen ist.
Doch alle Bauernschläue hilft nicht, denn der nur scheinbar verrückte Opa bekommt alles mit, hat er doch „Das Loch in der Wand“. Noch dazu ist er aufs Dickste mit dem Besitzer der begehrten Immobilie befreundet und schmiedet nun seinerseits Pläne, um seinen häuslichen Plagegeistern einen Strich durch die Rechnung zu machen und sich wieder Respekt zu verschafen. Außerdem will er seine Abschiebung in ein Altersheim verhindern.
Dann ist da noch der Geigenlehrer, dessen Interesse an der Tochter des Hauses nicht nur musikalischer Natur ist und der deshalb in den Augen des Opas eine ganz besonders sofgfältige Behandlung verdient. Und nicht zu vergessen die Hausmagd Katharina, in ihrer naiv-dümmlichen Art in den Opa verliebt.
Um nur ja Bürgermeister bleiben zu können, wird nichts unversucht gelassen. Schließlich wird sogar ein Callgirl engagiert, das dem ewigen Junggesellen den Kopf verdrehen soll. Doch Opa sei Dank gerät alles durcheinander. Statt des Altledigen wird der Geigenlehrer in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeweiht und lernt obendrein das Schnaps-Trinken. Katharina verlässt den Sundenpfuhl und flieht direkt in die Arme des längst Verkaufswilligen, der die begehrte Immobilie allerdings bereits dem Opa übereignet hat. Die Tochter des Hauses landet in den Armen des Investors und die gebeutelte Hausfrau muss dem Opa schwören, das Wort Altersheim niemals mehr in den Mund zu nehmen. Callgirl Desiree verliebt sich in den Geigenvirtuosen und so nimmt alles einen glücklichen Ausgang.
Rolle | Darsteller |
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Josef Nägele | Willi Kremer |
Elisabeth Nägele | Gerlinde Schulte |
Brigitte Nägele | Alexa Duwe |
Sebastian Nägele | Norbert Greve |
Magd Katharina | Irmgard Pick |
Geigenlehrer Balduin | Guido Sopart |
Bauer Friedel | Rudi Plugge |
Gemeinderat u. Viehhändler Anton | Alfred Demmerling |
Bauer u. Gemeinderat Gustl | Ulli Mester |
Willibald von Reichenbach zu Wildenstein | Uli Baier |
Desiree | Karin Sopart |
Souffleuse | Marliese Schulte |